Unser Label-Lexikon für Funktionstextilien
Ob Skiurlaub oder Strandausflug – mit der passenden Outdoormode bist du bestens ausgerüstet. Welche Funktionen die Kleidung erfüllt, verraten bestimmte Label. Auf dieser Seite erklären wir dir, was dahintersteckt
1. Atmungsaktivität
Bei körperlicher Belastung und hohen Temperaturen schützt atmungsaktive Kleidung unseren Körper vor Überhitzung oder Auskühlung. Feuchtigkeit und Hitze werden vom Körper weggeleitet und ein angenehmes Trageklima wird gefördert. Zusätzliche Belüftungsöffnungen können den Klimakomfort eines Funktionstextils noch steigern, ebenso die Kombination mit anderen atmungsaktiven Kleidungsstücken.
Das Messverfahren
Zur Messung der Atmungsaktivität wird beim MVTR (Moisture Vapour Transmission Rate)-Test die Wasserdampfdurchlässigkeit eines Textils ermittelt. Sie ist das Maß der Atmungsaktivität und beschreibt die Eigenschaft eines Gewebes, Feuchtigkeit weiterzuleiten. Der Test ermittelt, wie viel Gramm Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf innerhalb von 24 Stunden durch einen Quadratmeter des zu testenden Gewebes verdunsten. Dieser Wert gibt dann in g/m²/24h den Grad des Schweißabtransports von der Haut an. Je höher der ermittelte Wert, desto höher sind Atmungsaktivität und Tragekomfort.
2. UV-Schutz
Die empfindliche Kinderhaut braucht besonders sorgfältigen Schutz vor UV-Strahlung, da sie bereits früh irreversibel geschädigt werden kann. Vor allem beim Baden sollte spezielle Kleidung getragen werden, da das Wasser die gefährliche Strahlung reflektiert und verstärkt.
Den besten und einfachsten Schutz bietet Kleidung mit integriertem UV-Schutz. Textilien, Kopfbedeckungen und Schuhe mit UV-Schutzausrüstung können die Schutzfunktion der Haut um ein Vielfaches verlängern. Der Schutzfaktor von Textilien wird als UPF-Wert (Ultraviolett Protection Factor) angegeben.
Die Haut verfügt über eine Eigenschutzfunktion. Abhängig vom Hauttyp kann sie zwischen 5 und 30 Minuten liegen. Je heller Haut, Haar- und Augenfarbe, umso kürzer kann sich die Haut selbst vor Verbrennungen schützen.
Multipliziert man den UPF-Wert der Schutzkleidung mit der Eigenschutzzeit der Haut, ermittelt man den Zeitraum, in dem man sich in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren.
Die Schutzbekleidung bedeckt natürlich nicht die gesamte Hautoberfläche und Schutzmaßnahmen sollten grundsätzlich immer kombiniert werden.
Rechenbeispiel
Ein Kind mit Hauttyp I (rotblondes Haar, blaue Augen und helle Haut) verfügt über eine Eigenschutzzeit von 5-10 Minuten. Mit einem Schutztextil mit UPF 40 kann diese mit dem Faktor 40 multipliziert werden: 5(min) x 40(UPF) = 200min
Es ergibt sich also ein Schutz von etwas mehr als drei Stunden.
Schutzmaßnahmen sollten kombiniert werden
Das Tragen von UV-Schutzkleidung ersetzt die Sonnencreme nicht. Das Eincremen der ungeschützten Partien bleibt weiterhin unerlässlich! Nur eine gewissenhafte Kombination aus Schutzkleidung und Sonnencreme mit hohen UPF- und LSF- Faktoren kann zarte Kinderhaut vor nachhaltiger Schädigung schützen. Intensive Mittagssonne sollte ganz gemieden werden.
3. Reflektoren
Bekleidung mit Reflektoren erhöht die Sicherheit im Straßenverkehr. In der Dunkelheit oder bei schlechten Sichtverhältnissen reflektiert sie das Licht von Scheinwerfern oder anderen Lichtquellen, sodass dein Kind deutlich schneller und besser wahrgenommen werden kann. Meist in Form von silbrig glänzenden Elementen auf Hosen, Jacken, Schuhen oder Rucksäcken angebracht, erhöhen Reflektoren Sichtbarkeit und Sicherheit. Reflektoren sollten an verschiedenen Kleidungsstücken getragen werden, damit dein Kind von allen Seiten gut gesehen wird.
4. Wasserdichte
Mit wasserdichten Textilien und Schuhen ist dein Kind optimal ausgerüstet, um auch bei Regen und Schnee ungetrübten Spaß an der frischen Luft zu haben. Wasserdichte Materialien werden mit einer Wassersäulenangabe in mm ausgezeichnet, die zuverlässige Vergleichswerte über die Dichtigkeit eines Gewebes angibt.
Die Durchlässigkeit wird in fünf Kategorien unterteilt, anhand derer sich Beschaffenheit und Belastbarkeit ablesen lassen. Laut europäischer Norm spricht man ab einem Wert von 1.300 mm von "wasserdicht Klasse 3". Das bedeutet, dass niedrigere Wassersäulenwerte zwar wasserabweisend, jedoch nicht unbedingt wasserdicht sind. Sie halten Niederschlag stand, können aber bei höherer Belastung versagen. In der Praxis zeigt sich eine höhere Belastung bereits beim Sitzen oder Knien im Schnee oder auf nassen Untergründen.
Je höher der Wert der Wassersäule ist, desto zuverlässiger ist auch der Schutz vor eindringender Nässe. Man muss dies allerdings unbedingt im Verhältnis zur Funktionalität eines Produktes betrachten: Eine einfache Regenjacke soll anderen Anforderungen standhalten als eine Skijacke für den Winterurlaub. Deswegen werden mitunter Produkte mit sehr hohen Wassersäulenwerten angeboten.
Das Messverfahren
In einem Laborversuch wird das zu testende Material unter einen Messzylinder gespannt. Im Verlauf des Versuches wird der Zylinder sukzessive mit Wasser gefüllt. Ausschlaggebend für den Wassersäulenwert ist die Füllhöhe, bei welcher die ersten Wassertropfen das Gewebe durchdringen. Je höher also die Wassersäule, desto länger hält das Material dem Wasserdruck stand.
5. Winddichte
Bei starkem Wind und/oder schneller Bewegung, wie Laufen und Radfahren, kann kalte Luft in die Kleidung eindringen und das Temperaturempfinden beeinträchtigen.
Winddurchlässige Kleidung lässt den Körper schneller auskühlen, da dem Mikroklima zwischen Haut und Bekleidung Wärme entzogen wird. Die Temperatur wird sofort als sehr viel niedriger empfunden, als sie tatsächlich ist: Man friert schneller und stärker. Dieses Phänomen wird als "Windchill-Effekt" bezeichnet und beschreibt den Einfluss des Windes auf unser Temperaturempfinden.
Winddichte Bekleidung hingegen verfügt über eine Struktur, die verhindert, dass sich kühle Umgebungsluft mit der warmen Isolationsluftschicht des Körpers vermischen kann. Der Windchill-Faktor bleibt niedrig und der Körper kühlt nicht so schnell aus.