Hans Christian Andersen
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Hans Christian Andersen – Der berühmteste Autor Dänemarks
Hans Christian Andersen wurde 1805 auf der dänischen Insel Fünen in Odense geboren. Sein Vater, ein armer Schuhmacher, starb, als Hans Christian Anderson 11 Jahre alt war. Im Alter von 14 Jahren verließ er sein Elternhaus und ging alleine nach Kopenhagen, um in dem Beruf des Schauspielers, Sängers und Tänzers Fuß zu fassen. Dieser Versuch war jedoch nicht von Erfolg gekrönt, da ihm dafür vor allem die nötige Schulbildung fehlte. Mit Unterstützung Persönlichkeiten großen Einflusses und der Förderung des dänischen Königs, die Andersens Talent zum Schreiben erkannten, besuchte er von 1822 bis 1828 die Lateinschule in der kleinen Provinzstadt Slagelsen und machte dort sein Abitur. Nach seinem Abschluss besuchte er die Universität Kopenhagen und widmete sich ausschließlich der Schriftstellerei. Mit seiner Märchensammlung Märchen, für Kinder erzählt, die er ab 1835 veröffentlichte, wurde Hans Christian Andersen weltberühmt.
Hans Christian Andersen blieb sein lebenslang unverheiratet und starb im Alter von 70 Jahren am 4. August 1875 in Kopenhagen.
Seine Märchen machten Hans Christian Andersen weltbekannt, doch sein Schaffensreichtum ging weit darüber hinaus
Hans Christian Andersen verarbeitete in vielen seiner Werke persönliche Eindrücke, die er auf seine zahlreichen Reisen zwischen 1833 und 1835 mit einem Reisestipendium unter anderem durch Italien, Spanien, Deutschland und Frankreich gewann. So ließ er sich etwa bei der Beschreibung der Welt seines Märchens Die kleine Meerjungfrau deutlich von der italienischen Landschaft inspirieren. Hans Christian Andersen veröffentlichte mehrere Gedichte und Erzählungen über seine Europareisen und konnte mit seinem teils autobiographischen Roman Improvisator, den er nach seinen Reisen 1835 in Dänemark publizierte, einen ersten großen Erfolg erzielen. Noch im selben Jahr wurde sein Roman ins Deutsche übersetzt und erhielt sowohl in Dänemark als auch in Deutschland viele positive Kritiken. Andersens zahlreiche autobiographischen Texte, Reiseberichte, Dramen und Bühnenstücke sind heute kaum bekannt, denn weltweit berühmt wurde er mit seiner Märchensammlung.
Die ersten Märchen veröffentlichte Hans Christian Andersen 1835 in seiner Reihe der Märchensammlung Märchen, für Kinder erzählt. Bis 1848 publizierte er mehr als 160 Märchen in acht Bänden. Seine Märchensammlung enthält viele traditionell überlieferte Volksmärchen, die er jedoch literarisch so weit bearbeitete, bis sie sich wirklich alle Leser und insbesondere Kinder lebhaft vorstellen konnten. Neben den bearbeiteten Überlieferungen fügte Hans Christian Andersen eine große Zahl eigener Stücke hinzu, die heute als Kunstmärchen zur Weltliteratur gehören. Zu seinen bekanntesten Märchen zählen Des Kaisers neue Kleider, Die kleine Meerjungfrau, Das hässliche Entlein, Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Die Schneekönigin und Die Prinzessin auf der Erbse.
Andersens Märchen waren zwar für Kinder bestimmt, doch stießen sie durch ihre subtile Gesellschaftskritik und besondere Ironie sehr schnell auch bei Erwachsenen auf Interesse. Nicht zuletzt durch ihren zeitlosen Charakter erfreuen sich seine Märchen auch heute noch bei Jung und Alt einer sehr großen Beliebtheit.
Hans Christians Andersens Märchen wurden in mehr als 80 Sprachen übersetzt und erlangten auch dank unzähliger Adaptionen für unter anderem Theater, Film, Hörspiel und Ballett einen weltweit hohen Bekanntheitsgrad. Seine bekanntesten Märchen wurden in aller Welt verfilmt und teilweise auch als Märchenopern adaptiert. Für das deutsche Publikum wurden zwischen 2010 und 2014 Die Prinzessin auf der Erbse, Des Kaisers neue Kleider, Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Die kleine Meerjungfrau und Die Schneekönigin erfolgreich neu verfilmt.
Hans Christian Andersen ist bis heute ein international verehrter und anerkannter Künstler
Andersen erhielt nach seinem Tod zahlreiche Ehrungen und Andenken. Unter anderem wurde der wichtigste internationale Preis für Kinderbuchautoren nach ihm benannt. 1913 setzte Kopenhagen Hans Christian Andersen ein Denkmal mit der Skulptur der kleinen Meerjungfrau, die heute das Wahrzeichen der Hauptstadt Dänemarks ist.
In seiner 1847 veröffentlichten Biographie mit dem deutschen Titel Das Märchen meines Lebens, lässt Hans Christian Andersen seine Lebenserinnerung mit dem Satz beginnen: Mein Leben ist ein hübsches Märchen, so reich und glücklich.“ Treffender hätte er seine Lebensgeschichte, in der er als Sohn eines armen Schusters zu einem der berühmtesten und angesehensten Dichter und Märchenschreiber der Welt wurde, nicht beschreiben können.